IM NOTFALL

SIE HABEN EINEN VERLETZTEN ODER VERMEINTLICH HILFEBEDÜRFTIGEN VOGEL GEFUNDEN?

Bitte versuchen Sie zuerst, direkt Kontakt mit uns aufzunehmen. Am Telefon lassen sich am besten die Auffinde-Situation und der Zustand des Vogels abklären, um entscheiden zu können, wie am besten geholfen werden kann.

Sollten Sie uns nicht erreichen, geben wir hier ein paar Tipps und Hinweise, was Sie zwischenzeitlich tun können. Wir unterscheiden verschiedene Situationen:

  1. Sie finden einen Jungvogel am Boden, noch mit Flaum oder schon teilweise richtigen Federn und der Vogel scheint unverletzt aber hilflos:

    Hier ist wichtig: solange der Vogel nicht gefährdet ist, z.B. direkt an einer Straße und nicht direkt in Menschennähe, lassen Sie bitte den Vogel zunächst sitzen.

    Zur Erklärung: Im sog. "Ästlingsstadium" bewegen sich die Jungen schon außerhalb des Nest, auf Ästen oder auch auf dem Boden, können aber noch nicht fliegen. Dabei werden die Jungtiere noch von den Altvögeln versorgt, auch am Boden. Wenn Sie können, beobachten Sie aus möglichst großer Entfernung. Versuchen Sie bitte, Gefahren wie z.B. Hunde, Katzen oder Kinder fernzuhalten. Bitte versuchen Sie weiterhin, uns telefonisch zu kontaktieren, um die Situation genauer einschätzen zu können.

    Sollte ein Jungvogel zwar unverletzt, aber gefährdet durch Verkehr oder Menschen sein, können Sie den Vogel notfalls bergen (Hinweise hierzu weiter unten). Kontaktieren Sie uns dann bitte schnellstmöglich.

  2. Sie finden einen ausgewachsenen Vogel, verletzt oder zumindest ohne normale Fluchtreaktion:

    Wenn es ihnen möglich ist, bergen Sie den Vogel und versuchen Sie weiter, uns zu kontaktieren. Bitte bieten Sie dem Vogel kein Futter oder Wasser an. Der Vogel sollte nach telefonischer Anmeldung dann bald zu uns auf die Station.

WIE BERGE ICH EINEN GREIFVOGEL?

Wichtig: Schützen Sie Ihre Hände, z.B. mit Gartenhandschuhen, die nicht zu steif sind. Gehen Sie mit dem Gesicht nie zu dicht an einen Vogel, der Vogel kann in Panik mit seinen langen Beinen nach Ihnen greifen und Sie verletzen!

  1. Versuchen Sie, z.B. eine Jacke oder Decke über den Vogel zu werfen, wenn Sie sich ihm nicht direkt nähern können. Durch die Dunkelheit wird der Vogel ruhiger. Achten Sie darauf, dass der Stoff keine Fäden ziehen kann und das Tier sich nicht verheddern kann!

  2. Die ideale Transportbox für Greifvögel und Eulen sind einfache Wellpappe-Kartons wie bei Paketen üblich. Ungefähr doppelt so groß wie der Vogel, ein paar Luftlöcher seitlich und oben hineingestochen, aber nicht zu groß, damit es innen schön dunkel bleibt.

Bitte keine Katzenstreu, Holzspäne, Geschirrtücher, Stofftücher oder ähnliches in den Karton legen (Gefahr für den Vogel!) Wenn eine Unterlage gebraucht wird, nehmen Sie bitte Küchenrolle oder Zeitungspapier.

  1. Greifen Sie den Vogel mit beiden Händen um Körper und Flügel und setzen/legen Sie ihn in den Karton, wenn möglich in Bauchlage (nicht auf den Rücken legen, falls der Vogel kaum noch reagiert). Schließen Sie den Karton. Achten Sie bitte, je nach Jahreszeit, darauf, daß der Karton nicht zu kalt oder aber in der Sonne steht, bis der Vogel zu uns gebracht werden kann.
    Bitte gönnen Sie dem Tier Ruhe, lassen Sie den Karton möglichst geschlossen.

Bitte versuchen Sie nicht, die Vögel selbst zu füttern - Greifvögel und Eulen sind absolute Nahrungsspezialisten und falsche Nahrung kann lebensbedrohlich sein.

Sollten Sie den Vogel nicht greifen können, versuchen Sie bitte, uns direkt zu erreichen - wenn es uns irgendwie möglich ist, kommen wir auch vor Ort und versuchen, das verletzte Tier zu bergen. Bitte beobachten Sie den Vogel bis zu unserem Eintreffen.

ZUM SCHLUSS...

Am besten ist es immer, vorher telefonisch Kontakt zu uns aufzunehmen - nur wenn Sie wirklich niemand erreichen, versuchen Sie bitte entsprechend dieser Hinweise vorzugehen.

KONTAKT

Greifvogelpflegestation Stettfeld
Flachsdarre 2
96188 Stettfeld
 
 0 95 22 / 2 70 99 48  (Stationsbüro aktuell nicht besetzt!)
 
IM NOTFALL ERREICHBAR:
   01 74 / 76 01 64 6  (J. Neumayer)
   01 72 / 86 77 08 0  (H. Hannig)

MEHR INFORMATIONEN / LINKS

Ausführlicher Text zur Problematik vermeintlich hilfebedürftiger Jungvögel beim NABU Hamburg.